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neue Gemeindezeitung online: Nr.30





Sie sind hier: OB-Mitte.de :: Eule und Kauz
Das lebendige Wort oder gehaltvolle Gottesdienste

Kauz: Sage mir bitte mal, wo kommt das Wort eigentlich her und was soll es bewirken?

Eule: Ein Blick in die Bibel genügt!
Jesus sagte zu seinen Aposteln: „Zur Zeit und Stunde wird es meines Vaters Geist sein, der durch euch redet!“ So kommt es unter die Menschen..

Kauz: Ach Eule, sei nicht so sprachfaul. Die Zitate kannte ich schon. Rede, dass ich sehe und zeige mir deine Welt!

Eule: Also gut, ich zeige dir meine Erkenntnis zu diesem schwierigen Gebiet.
Der Gottesdienst soll bewirken, dass die Zuhörer ihren Glauben stärken lassen, zu neuer Erkenntnis gelangen, das sie bewegt oder angerührt werden in der Seele, erfrischt, getröstet. Die Seele soll ins Gleichgewicht gelangen und ein tiefes Wohlbefinden in Gott und Vertrauen zu Gott fühlen. Alle sollen einfach selig werden.
Darum führt auch kein Weg am Besuch der Gottesdienste vorbei getreu den Worten des Apostels Paulus: Der Glaube kommt aus der Predigt!

Kauz: Und wenn ein gläubiger Gottesdienstteilnehmer nicht selig wird? Liegt das am Geist Gottes ??

Eule: Kann man so nicht sagen. Früher hörte ich oft, es läge am Zuhörer; diese Aussage wird in letzter Zeit eher nicht mehr betont.

Kauz: Welche dann?

Eule: Es gibt keine einheitlichen Aussagen dazu. Darum ist die Antwort schwierig.

Kauz: Was hältst du von der Antwort, die man immer wieder hört: Es liegt viel an der Person desjenigen, der den Gottesdienst als Dienstleiter durchführt?

Eule: Schwierige Frage! Aber auch ich höre das oft in dieser Form. Man wird die Ursache „mangelnder Seligkeit und Erfüllung“ in einem Gottesdienst wohl tatsächlich überwiegend in den beauftragten Personen suchen müssen. Denn der Geist Gottes an sich hat wohl immer in seinem Ursprung und seiner Weisheit nach die gleiche Qualität.
Es kommt aber die menschliche Komponente hinzu.

Kauz: Welche bitte? Sprich nicht durch die Blume!

Eule: Die menschliche Komponente... Manche haben eben eine wunderbare Gabe, das Wort zu verkünden, es mit Leben anzufüllen, es verständlich für alle darzureichen, zu öffnen und mit viel Empfinden und innerer Bewegung in den Kreis der Gemeinde zu tragen.
Dann wird er gedruckte Bibeltext zu Leben erweckt, dann lebt das Wort sozusagen im Gottesdienst.
Das ist nur bedingt eine Frage von Rhetorik, um eventuell gleich deiner nächsten Frage vorzugreifen.
Das Wort ist wie eine Speise. Man kann eine solche Speise mit viel Liebe, Phantasie, Vorstellungskraft und innerer Teilnahme zubereiten und an alle darreichen.
Wenn man diese Gabe nicht hat, stellt man die Speise eben nur auf den Tisch und fertig.
Es ist ersichtlich die Art und Weise der Speisezubereitung und der Darreichung, die über Seligkeit und Erfüllung entscheidet.
Die Hörer merken das und sehen also gewaltige Unterschiede in der Qualität der Gottesdienste. Das ist Fakt.

Kauz: Ja, man merkt das wohl sehr! Laß´ mich noch mehr fragen bitte..

Eule: Aber gern.

Kauz: Kannst du einen Unterschied sehen zwischen Gabe und Amtsgabe?

Eule: Eindeutig! In die Amtsgabe eines priesterlichen Amtes wird der Auftrag gelegt, Gottesdienste zu halten, bestimmte Segenshandlungen, die Sünden zu vergeben, das Abendmahl auszusondern, um nur einiges zu nennen.
Das hat mit der oben beschriebenen Gabe nichts zu tun.
Durch einen Amtsauftrag erhält ein Mensch ja kaum eine menschliche Gabe, sondern einen göttlichen Auftrag.
Die menschliche Gabe entscheidet aber über vieles!! Gleichwohl können sich durch den Amtsauftrag auch menschliche Fähigkeiten verändern, sie tun es aber nicht in einem Augenblick, nicht immer und vor allem nicht zwangsläufig.

Kauz: Oh, ich weis gar nicht, ob ich die nächste Frage auch noch stellen soll...

Eule: Nur zu, es hört uns niemand!

Kauz: Wenn wir also Gabe und Amtsgabe trennen müssen, frage ich dich, was mich schon viele gefragt haben: Ist es vielleicht denkbar, einfach nur... und eventuell oder möglicherweise denkbar, dass ein Priester einen Gottesdienst hält, in dem die Geschwister selig werden und in einem Gottesdienst eines höheren Amtes nicht?

Eule: Das wird sehr unterschiedlich beantwortet. Ich nenne dir erst einmal ein Zitat, das ich einmal in einem großen Kreis hörte und durchaus von verantwortlicher Stelle:
„Wenn ich einen Gottesdienst halte, in dem die Geschwister seliger werden als in einem Gottesdienst meines Segensträgers, ist an mir was faul!“

Kauz: Hilft mir nicht und kann ich auch nicht nachvollziehen! Antworte auf meine Frage bitte ganz konkret.

Eule: Ich will die Frage nicht theologisch beantworten, mein lieber Kauz, sondern unter Hinweis auf den gelebten Alltag in der Kirche. Die Antwort ist JA!


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