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neue Gemeindezeitung online: Nr.30





Sie sind hier: OB-Mitte.de :: Eule und Kauz
Möge die MACHT mit Dir sein!

Kauz: Moin Eule, Du siehst so nachdenklich aus..

Eule: Ich habe Sorge um den Glauben der Gläubigen, aber...

Kauz: Was aber, erkläre mich Deine Welt...

Eule: Hör´ zu und schau´ sie Dir an!

Kauz: Die Gläubigen glauben nicht ?

Eule: Ich fürchte, nicht tiefgehend und nicht besinnlich genug. An Besinnlichkeit fehlt es.

Kauz: Nach dem Kernpunkt bitte die Erklärung des Ganzen...

Eule: Mein junger gefiederter Freund, wir fangen an: Apostel Paulus brachte es auf den Punkt, als er sagte im Brief an die Römer: " So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi." So entsteht der Glaube, wird erneuert, aufgebaut und gepflegt.

Kauz: Warum Paulus als Beleg?

Eule: Eben weil er es so treffend auf den Punkt bringt; und weil er mit seinen Mitbrüdern der Größte war in der Verbreitung des christlichen Glaubens im Urchristentum. Viele Historiker sagen, ohne ihn wäre das Christentum eine jüdische Sekte geblieben in Jerusalem und Umgebung. Er war der Dreh- und Angelpunkt in der Verbreitung der christlichen Mission außerhalb des jüdischen Kreises, setzte sich auch gegen Petrus und Jakobus durch. Er vor allem brachte den neuen Glauben unter die Menschen . Er steht somit für Erkenntnis und Erfahrung, wie der Glaube in die Herzen kommt.

Kauz: Also Paulus! und wie finde ich das "Wort Christi"?

Eule: Zunächst wie er es sagt: "In der Predigt". Das Wort Christi wird in der Gemeindeversammlung, also in den Gottesdiensten gesprochen. Das bewegt, berührt, inspiriert die Menschen, die es hören.

Kauz: Und das geschriebene Wort?

Eule: Das gehört zur Vor- und Nachbereitung der Predigt für alle dazu. Aber wer nimmt die Schrift noch in die Hand? Nimmt man nicht lieber Fernsehprogramme, Einkaufszettel, Reisekataloge und die schöne Zeitung mit den großen Bildern und Überschriften, die bildet?

Kauz: Oh, oh...

Eule: Die Predigt und die Heilige Schrift müssen im Zentrum des Lebens stehen... dann hätten die Menschen auch nicht so viel Angst vor Krieg, Terror, Krankheiten, Alter, Prüfungen und allen diesen Dingen.

Kauz: Und wären viel gelassener, friedlicher, zufriedener???

Eule: Du ist richtig! Sie gehen in die Kirche, die Gläubigen, hören, sehen und erleben was, lesen manchmal noch nach. Zu wenig, um den Sinn des Lebens zu finden und noch viel mehr, sich von diesem Sinn tragen zu lassen. Echter Glaube führt weiter...

Kauz: Wie geht das?

Eule: Kurzfürst Friedrich der Weise soll zu Luther gesagt haben, als man das erste gedruckte deutsche Exemplar der gesamten Bibel gemeinsam betrachtete: " Wir brauchen keinen Übersetzer(=röm-kath. Kirche); wir können ja selbst lesen."

Kauz: Und?

Eule: Gläubige und eigentlich alles Menschen brauchen, um den Sinn des Lebens zu begreifen, auch keinen Übersetzer?

Kauz: Die Kirche!

Eule: Nein!! Dann läge Paulus ja falsch mit seinen Worten!
Ich übertrage das Bild anders: Wir brauchen mit der Schrift in der Hand und der Predigt im Herzen keine Übersetzer wie Philosophen, Evolutionsbiologen, Marketingfürsten und Kaufleute, damit sie für uns das Leben übersetzen und dessen Sinn definieren, ja, und eintrichtern.

Kauz: Aber warum Kaufleute und Marketingfürsten?

Eule: Siehst Du das nicht ?

Kauz: Was ?

Eule: Wie -strategisch vorbereitet- in Mensch erst Begehrlichkeiten geweckt werden, dann der Konsum gefördert wird, und der Mensch so Stück für Stück vereinnahmt wird und weggetragen aus jeder Besinnlichkeit. Er landet schließlich an der Oberfläche des natürlichen Lebens, reduziert auf ein Objekt aus Konsum, Genuß, Leben und Tod. Fast nur noch biologische Abläufe in der Welt des Natürlichen... Die Menschen werden ausgebeutet und ihre Seele kümmert.

Kauz: Ausbeutung? Liest Du Karl Marx?

Eule: Ja Ausbeutung, aber anders: Ausbeutung aller seelischen und körperlichen Kräfte durch das inszenierte Wechselspiel aus Begehrlichkeiten, gezielt transplantierten Bedürfnissen, dem Jagen danach, den Ängsten darum. Begehrlich wird gestrebt, gestritten und gekämpft um einen gewissen "Lebensstandard" aus Wohnung, Kleidung, Auto, Urlaub und mehr.
Voller Angst steht er da, der Mensch, wird umgetrieben von inneren Nöten, davon etwas nicht zu erreichen oder es wieder zu verlieren. Angst vor Ansehens- oder Gesichtsverlust, vor Krankheiten, Angst vor wirtschaftlichem Niedergang.
Das Leben dieser Art wird zum einzigen Sinn des Denkens und Machens zwischen Geburt und Tod erhoben!

Kauz: Ich bin doch nicht blöd ?

Eule: Wirklich nicht ? Dann könnte die Macht mit Dir sein!!!!!!!!!!!!!

Aber ziehe doch mal eine Bilanz der Dir nächsten Menschen: Was tun sie mit der Zeit, die nicht durch Broterwerb und Schlaf verbraucht wird ? In der "Freizeit" also! Dann erkennst Du, wo der Schwerpunkt liegt, welchen Sinn man gefunden hat.

Kauz: Die Bilanz könnte eine Horrormeldung werden !?

Eule: Fürchte ich.

Kauz: Ein tierisches Leben.

Eule: Vorsicht! Das verbittet sich der Kulturmensch aber.

Kauz: Der was ? Hat er seine Triebe kultiviert ? Ja gut, aber der Mensch ist noch mehr...
Wie war das mit der MACHT ?

Eule: Wenn man nur hier lebt, nur die Zeit "ablebt", wie es bei den Tieren so ist, programmiert durch die Evolution, hat man die MACHT nicht.

Kauz: Aber man findet sie im Glauben ?

Eule: Ja ! Doch nicht an der Oberfläche des Glaubens, nicht allein durch Kirchgang, Predigt, Bibellesen, durch viel mehr...

Kauz: Jetzt wird es spannend.

Eule: Hoffe ich, höre zu.
Predigt hören und Erleben vorausgesetzt, Empfang der Sakramente vorausgesetzt, Nachdenken und Nachleben der Gebote vorausgesetzt, fängt der Glaube erst an.

Kauz: Unglaublich.

Eule: Aber wahr ! Das Wörtchen Glaube entstammt einer hebräischen Wortwurzel, die auch andere Bedeutungen hat, die zur Sache sprechen. In diesem Wort liegen Begriffe wie Wahrheit, tragender Grund, jemandem trauen im Sinne des Sichanvertrauens. Damit kommen wir weiter.

Kauz: Wie weit ?

Eule: Bis ans Ende der Dinge! So kann man Glaube definieren: Gott erkennen als die den Menschen einzig tragende Macht, der man sich anvertraut mit dem ganzen Sein. Daraus ergibt sich der Sinn des Lebens!
Ein solcher Glaube ist nicht auf Wissen reduzierbar, er ist viel mehr.
Ein solcher Sinn des Lebens ist nicht machbar oder formbar durch Menschen, er wird dem Menschen geschenkt.

Kauz: Meine Seele zittert...

Eule: Mein junger Freund. Dann könnte die MACHT bald mit Dir sein...

Kauz: Welche Macht genau ?

Eule: Jesus sagte: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben...
Dieser Weg des Glaubens in die einzige Wahrheit bringt Dir die MACHT des Ewigen in Dein Leben. Verstanden?

Kauz: Nicht ganz.

Eule: Der Schlüssel liegt in dem Sichanvertrauen an Gott. Paulus wußte das, als er im Römer sagte: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen...."

Die ihn lieben, vertrauen ihm blind. Besser: Die Tiefe des Sichanvertrauens ist entscheidend fürs Leben.

Kauz: Wie tief ?

Eule: Noch tiefer jedenfalls als die meisten Gläubigen bisher gegangen sind. Kannst Du glauben, dass das Unsichtbare das Sichtbare trägt ?

Kauz: Ich glaube das!

Eule: Du weißt es ?

Kauz: Nein, ich glaube es!

Eule: Aber erst wenn Du fühlst in Deinem Herzen, dass Gott Dich trägt, dann weißt Du es auch. Du kannst es ja nicht wissen im Sinne des logischen Wissens, Du kannst es zwar wissen als Bibelwort oder als Lehre der Kirche, aber zu wenig: Du mußt es fühlen !
Dieses Fühlen ist eine Grundhaltung zur Wirklichkeit des Lebens. Wenn Du es fühlst, weißt auch Du es so sicher wie im täglichen Leben über den Wechsel von Tag und Nacht, von roter oder grüner Ampel.

Kauz: Und dann?

Eule: Dann bist DU angekommen im Saal der Erkenntnis. Du hast Dich Gott wirklich anvertraut, in ihm den einzig wirklich denkbaren echten Halt fürs Leben gefunden.
Dein Denken beginnt und endet nicht in Begehrlichkeiten, Ansprüchen und Ängsten, in all´ dem Machbarkeitsdenken und - wissen der Menschen.
Es ist ein Denken der Besinnung auf den Sinn, der die Welt trägt: Den Gott der Schöpfung, der Liebe und der Allmacht. Diese MACHT umfängt Dich und trägt dann auch DICH.

Kauz: Konsequenz?

Eule: Im Saal der Erkenntnis stehen Menschen beieinander in ruhiger Gelassenheit, in gelöster Freude, in Zufriedenheit und Dankbarkeit; sie stehen bei Gott. Niemand kann sie dort fortreissen.
Mit dieser MACHT betreten sie die Zeit täglich, betrachten ihren Tag, der anders aussieht: Die MACHT löst Triebe, Ängste, Zeitfesseln auf.

Kauz: Was tun sie?

Eule: Sie nehmen durchaus Freuden von dieser Welt, auch sie konsumieren Angebote ihrer Zeit, aber sie hängen sich nicht daran und hängen nicht davon ab. Ihr Glück ist damit nicht verknüpft. Sie haben den Teufelskreis verlassen mit der MACHT des Ewigen. Sie sind haushoch überlegen, weil sie überlegt haben, den einzigen Sinn des Lebens "nach-gedacht".

Kauz: Welchen Teufelskreis?

Eule: Den Kreis der tierischen Programme und der menschlichen Konstrukte mit allen schwarzen Löchern.

Kauz: Wie finde ich hinein in die MACHT?

Eule: Der Glaube kommt doch aus der Predigt und dann steige tiefer ein. Nur mit dem Herzen sieht man gut oder? Du mußt es fühlen. Besinne Dich auf die ewigen Werte; nimm´ Dir viel Zeit zum "Nach-denken", denke täglich daran. Höre auf, ständig hunderttausend Dingen nachzulaufen in der Deiner Zeit, unter der irren Vorstellung, dass Du sie brauchst. Du brauchst Zeit für Gott.

Kauz: Ich will es tun.

Eule: So fängt es an. Wir sehen uns demnächst im Saal der Erkenntnis.


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