Menü





Newsbox

neue Gemeindezeitung online: Nr.30





Sie sind hier: OB-Mitte.de :: Eule und Kauz
Aufbruch

Eule: Aufbruch am Rhein und in Westfalen. Alles in Bewegung...

Kauz: Wo ?

Eule: Wichtige Dinge überfluten die Gemüter wie Strukturreform, Personalgespräche, und Begriffe wie Innovation, Kreativität, mehr Information und Koordination...

Kauz: Halt, halt ! Wer kommt da noch mit ?

Eule: Im Grunde kann es jeder, der mit Vertrauen und Mut gerne vorwärts geht, respektiert, was die himmlische Stunde geschlagen hat, aber...

Kauz: Was aber?

Eule: ... aber wir können uns dem Thema ja mal vorsichtig annähern oder?

Kauz: Liebend gern. Erklär´ mir deine Welt. Ich hatte mir sogar schon ein paar Gedanken gemacht!

Eule: Was, eigene Gedanken? Das ist nicht nur beliebt !

Kauz: Ach hör´ auf, das ganze Volk denkt laut und leise... die Zeiten haben sich Gott sei Dank geändert... eine offene Kirche ist die der Zukunft...

Eule: Stimmt eigentlich, gelebte Kirchenpraxis ohne Umtauschmöglichkeit.

Kauz: Es gibt prächtige Gedanken dazu, die den einzelnen fordern, sich Gedanken zu machen und sich zu bewegen. Schneiden wir die alten Zöpfe ab, nicht nur am Kopf, sondern im Kopf. Weniger Tradition ist mehr; alte Denkstrukturen hindern mehr, als dass sie helfen...

Eule: Du hast recht. Wenn der begrüssenswerten und gelungenen Reform der Strukturen der Gebiete und der personellen Zuordnung nun noch eine Denkstrukturreform auf allen Ebenen nachfolgt, dann haben wir die so oft be- und versprochene Nachfolge, ja einen Aufbruch zu erwarten.

Kauz: Für manchen aber ist Innovation wie ein drohendes Unwetter, Kreativität das Unwort schlechthin im hierarchischen Denken, Aufbruch mehr ein Aufbruch.

Eule: Wie Aufbruch ein Aufbruch?

Kauz: Ha, ha... hast du nie den Jäger belauscht, wenn er von „Aufbruch“ spricht?

Eule: Nee, wenn der kommt, bin ich meistens weg...

Kauz: Wenn er die Wildsau aufgeschnitten und die Gedärme daneben gelegt hat... dann hat er die Sau „aufgebrochen“ und der „Aufbruch“ liegt neben dem Tier und „stinkt“ etwas...

Eule: Du mit deiner grünen Sprache...

Kauz: Doch ehrlich: Für viele ist Aufbruch eher ein solcher Aufbruch und es stinkt ihnen, sich mehr zu bewegen als nötig. Denen müssen wir Dampf machen.

Eule: Und viel Verständnis entgegen bringen und erklären, dass Stillstand ein Rückschritt ist.

Kauz: Und Innovation ? Viel Gutes höre ich in diesen Tagen... von „ganz oben“ in NRW. Aber nehmen es die Alten, die in der Führung und Verantwortung stehen, auch mit in ihr Boot, wo sie „Kapitän“ sind... mit in die Bezirke und Gemeinden?

Eule: Fraglich, aber unverzichtbar für Einheit, Einheitlichkeit und Einssein und den Erhalt der Kirche...

Kauz: Aber werden sie es wirklich ernst nehmen damit?

Eule: Fraglich, ob sie Hörer und Täter des Wortes sind. Viel steht auf dem Spiel!

Kauz: Mancher meint vielleicht, er müsse nach konservativer Art die Kirche retten und rudert „daheim“ ganz anders. Ja aber bewege mal so einen alten Fuchs, der König ist in seinem Bau und seinem Revier!

Eule: Sehr fraglich ?

Kauz: Schau´ dir den alten, grauen Fuchs an, der hier direkt um die Ecke lebt. Jede Änderung seines Lebens ist ihm lästig. Er lebt in den Bahnen der 60er und 70er Jahre und läßt sich nicht mehr bewegen. Immer derselbe Ablauf, immer die gleichen Wege und Wechsel, immer die gleichen Strukturen im Kopf. Innovation heißt Veränderung und ist ihm von daher ein Greuel.

Eule: Aber wenn die Mäuse und Hasen neue Wege nehmen...

Kauz: ...muss er doch seine Wege ändern oder verhungert! Und er wird seine Wege ändern, um zu überleben.

Eule: Du hast es! Innovation ist nicht nur ein Wunsch vom Chef, dem man folgt oder nicht... Innovation ist der Weg des ganzen Umfeldes und man folgt diesen Spuren oder endet einsam und frustriert.

Kauz: So kann man gar nicht anders?

Eule: So sieht es aus.

Kauz: Und Kreativität ? Ich denke an unser erstes Gespräch über „Vielfalt und Einssein“ im Frühjahr 2002.

Eule: Die bunte Blumenwiese, nicht von Menschenhand, sondern als unberührte Schöpfung...

Kauz: Ja, dafür ist jetzt noch viel mehr Raum.

Eule: Früher mußte man sich diesen Raum „von unten“ fast erkämpfen an vielen Orten, heute wird der Raum „von oben“ eröffnet, sozusagen bereitgestellt. Aber Kreativität „von unten“ birgt Gefahren?

Kauz: Was für ein Unsinn!

Eule: Doch „Wildwuchs“ in Gottes schöner Natur.

Kauz: Unsinn! Wenn jemand kreativ ist, ist doch nicht „wild“ und ohne Bahn.

Eule: Na was da alles in den Köpfen ist. Die einen freuen sich über einen bunten Vogel, der frei und schön seine Bahnen unter dem Himmel zieht. Sie schätzen ihn und lieben seine Erscheinung.
Andere mögen das irgendwie nicht, möchten ihm die Flügel stutzen, weil ihnen Freiheit und schöpferische Kraft unheimlich sind.
Oder wollen ihn in einen Käfig sperren, möchten seine Schönheit besitzen oder beherrschen, obwohl sie sie nicht erschaffen haben.

Kauz: Wer kann denn so engstirnig sein?

Eule: Grundsätzlich jeder, aber wenn der Chef die Vielfalt liebt und die Kreativität, werden die Käfigfreunde aufgeben oder selbst eingefangen werden.

Kauz: Ja, das denke ich auch. Chefsache ist Chefsache und Innovation und Kreativität sind jetzt Chefsache. Und jeder der anders will, wird sich vor ihm verantworten müssen.

Eule: Und jeder, der Käfige bauen und die bunten Vögel lieber züchten als leben lassen will, wird ein ungeliebter Vogelhändler sein.

Kauz: Die Strukturreform wird gelingen, hoffentlich die Denkstrukturreform auch.

Eule: Ich wünsche es dem Vordenker der Dinge, dem Initiator des gegenwärtigen Aufbruchs.

Kauz: Ich wünsche es uns allen ebenso, damit Kirche Spass macht.


« zurück
nächste Termine
Es sind keine Termine vorhanden
© by ob-mitte.de | Kontakt | Impressum