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neue Gemeindezeitung online: Nr.30





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Klimawandel

Kauz: Frohes Neues noch Eule! Der Klimawandel macht mir zu schaffen, ständig werfen Stürme meine Schlafbäume um und ich muss mir neue suchen...

Eule: Ja, ganz schön ärgerlich, was die Menschen so produzieren und mit welcher Arroganz sie mit Gottes schöner Natur umgehen. Doch lass uns lieber über das Klima des Glaubens sprechen; hier ist doch auch ein starker Wandel im Gange mit vielen Störungen und Schmerzen...

Kauz: Da stört mich vor allem, dass sich so viele ihrem naiven Kleinklima zuwenden.

Eule: Wat is dat denn?

Kauz: Na ja, einfach: Zu viel Theologie und Theorie, zu wenig Hinwendung im Glauben selbst. Hast du das nicht bemerkt ? Uster und Osnabrück wird beispielsweise bis zum leichten Erbrechen diskutiert und beherrscht so viele Köpfe; Heiliger Geist wo, wie und was! Dies ist jedoch nur ein Thema von vielen. Menschen, die Gott suchen(?), verzetteln sich und verirren sich in unendlichen theoretischen Verbalismen... Legen alle Energie auf die richtige intellektuelle Erforschung der Jesulehre und lassen das „erforschet euch selbst, ob ihr im Glauben steht“ (2. Kor. 13,5) liegen! Hast du das nicht bemerkt ?

Eule: Im Grunde ja, aber.....

Kauz: Was aber, erklär´ mir Deine Welt!

Eule: Hör´ mir zu und schau´ Sie Dir an...

Kauz: Nur zu, ich habe bequem Platz genommen auf dem vorletzten Ast unseres Waldes.

Eule: So wie die Stürme deine Schlafbäume umwerfen, fegen zu viele theologische Diskurse die Kirchenbänke leer. Ein fortwährendes Problem seit vielen Hunderten von Jahren. Während sich hoch- und halbgebildete regelrecht „heiss“ reden an komplizierten Auslegungsfragen zur Heiligen Schrift, fühlen sich die Menschen, die in Gemeindeleben und Gottesdienst ihren Glauben erforschen und vertiefen wollen, einfach vernachlässigt oder glatt verwirrt und gehen. Menschen verlassen Kirche und Glaubensleben auch aus anderen Gründen; doch liegt in der von dir angedeuteten Problemstellung ein ebenso gravierender Grund. Das geschieht schon sehr lange, es geschieht innerhalb einer Kirche, es geschieht zwischen verschiedenen christlichen Kirchen, es geschieht zwischen verschiedenen Religionen.

Kauz: Und wenn die Theoretiker fertig sind, ist die Kirche leer!?

Eule: Sie werden nie fertig und die Kirchen sind schon bedenklich leer. Die vielen Menschen suchen den „einfachen Glauben“. Und der fällt wesentlich mehr ins Herz als in die Gehirnwindungen. Anders formuliert: Nicht schwierige Abgrenzungsfragen um biblische Begriffe und Lehraussagen, nicht fast und ganz richtige Übersetzungen der Urtexte, nicht historisch gut oder schlecht belegte Fakten, nicht das Maß des Einflusses griechischer Philosophie auf das Testament, nicht so vieles mehr aus den Köpfen befriedigt die Suche nach Gott, sondern die Geistesgaben für den einfachen Glauben. Und wie und wo der Geist nun weht, stürmt oder säuselt, man mag sich damit befassen, aber wichtig ist: Er weht!!

Kauz: Wie weht er?

Eule: Das ist eben nicht die entscheidende Frage. Er weht! Er weht, um den Hörern ein Leben nach der Bergpredigt zu erklären, sie im Glauben zum Verstehen anzuleiten, sie zu inspirieren, ihnen gleichzeitig Kraft zu geben, dieses Verstehen in die Tat, ihr Leben, umzusetzen.

Kauz: Also nicht mehr diskutieren?

Eule: Warum nicht?

Kauz: Weil abgrundtief schädlich?

Eule: Nein. Nur nicht zum Hauptthema des eigenen Weges zu machen. An die erste Stelle gehört doch das Trachten nach dem Reiche Gottes. In der Gemeinde muss die Schönheit und Einfachheit des Glaubens scheinen, nicht der theoretische Auslegungswiderstreit. Anders ausgedrückt: Ich fühle, dass der Geist weht, wenn ich in die Kirche gehe, wenn das Wort verkündet wird. Dabei ist es mir zunächst einmal egal, wo er sonst möglichweise noch weht, ob zwischen dem Geisteswind eine rein menschliche „Einlage“ untergebracht ist, ob er heute stürmisch oder sanft wehte. Er weht!

Kauz: Hast du schön formuliert.

Eule: Egal. Wichtig ist, dass meine Seele, ob nun Tiere eine haben oder nicht, dass meine Seele den Wind verspürt, weil die Verkündung des Wortes von Gott getragen ist. So kann ich meinen Glauben erforschen und mit Energie umsetzen.

Kauz: .. und lasse meine Kräfte nicht verschleißen auf falschen Schlachtfeldern?

Eule: Ja, ist es nicht oft schon schwer genug, das Gehörte ins Leben zu bringen? Schwer genug, das Erlebte, das Gefühl des gemeinsamen Empfangens in der Gemeinde von Wort und Gnade in den Alltag zu retten und als Quelle der Freude walten zu lassen?

Kauz: Du hast recht. Ich denke ein Beispiel aus der Natur: Reineke Fuchs muss in wenigen Wochen wieder seine Jungen versorgen, die das Licht der Welt erblicken. Wie macht er das? Er fängt für sie die rechte Nahrung, einen Hasen oder Mäuse... Wenn er ihnen Konservendosen vorwirft, verhungern sie.

Eule: Genau!

Kauz: Zur Zeit liegen wieder viel zu viele Konservendosen herum mit der Folge, dass Gottsuchende und im Geist Forschende vielleicht hungern müssen, weil sie monatelang vergeblich versuchen, die Dose zu öffnen.

Eule: Wichtig scheint mir: „Im Geist“ forschen und nicht so viel „am Geist“!

Eule: So wollen wir uns darauf konzentrieren und den vielen Hoch- und Halbgebildeten sagen: Wir suchen den Glauben in Christo Jesu, das einfache Wort über Friedfertigkeit und Sanftmut, über Segen und Güte. Und wenn wir damit fertig sind, mit diesen wesentlichen Dinge des Glaubens, dann wenden wir uns der Theorie zu. Wenn wir je fertig werden...

Kauz: Wohl kaum...

Eule: Ich freue mich immer so über eine geborgene Stunde im Gottesdienst. Manches links und rechts dagegen geht mir echt auf den Zeiger!

Kauz: Sollen die Leute doch in ihren Zirkeln auf ihre Art forschen und diskutieren...

Eule: ... und fein Obacht geben, dass sie im eigenen Leben nicht die Weiche zum Abstellgleis übersehen...

Kauz: ... aber die in Ruhe lassen, die nur wollen, dass der Geist den Frieden erklärt, die Liebe zu Gott und dem Nächsten, die Verheißungen der Zukunft.


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